Diagnostik

Die Erhebung der Anamnese in einem ausführlichen Gespräch sowie die körperliche Untersuchung sind die Grundlagen jeder weiteren Diagnostik.

Die Lungenfunktionskabine (Bodyplethysmograph) ermöglicht zur weiteren Diagnostik die Erhebung zahlreicher Atmungs- und Lungenparameter. Gleichzeitig werden die Atemgase gemessen, um zusätzlich die Kapazität der Lungenalveolen zum Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid ableiten zu können.

Diese Untersuchung wird in der Regel durch eine Analyse der Blutgase im arteriellen oder kapillaren Blut ergänzt. Hierbei wird auch das Gleichgewicht von Säuren und Basen im Blut bestimmt, welches maßgeblich durch die Atmung reguliert wird.

Mittels Ultraschall lassen sich Brustwand, Pleurahöhle und krankhafte Veränderungen der Lunge darstellen.

Zur Abgrenzung von kardialen Erkrankungen ist oft eine Untersuchung des Herzens mittels Echokardiogaphie, EKG in Ruhe sowie unter Belastung (Ergometrie) notwendig.

Radiologische Untersuchungen haben einen großen Stellenwert in der Diagnostik. Die technische Entwicklung ermöglicht bei den modernsten Geräten eine immer geringere Strahlenbelastung (z. B. mit der Ultra-Low-Dose-Technik). Zur Durchführung dieser Untersuchungen arbeiten wir mit mehreren radiologischen Praxen zusammen.

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Husten

Je nach Dauer des Hustens finden sich unterschiedliche Ursachen. Die wichtigsten Erkrankungen sind nachfolgend dargestellt:

  • Akuter Husten (< 2 Wochen):
    Erkältungsinfekte, allergische Erkrankungen, Lungenembolien und Herzerkrankungen.
  • Subakuter Husten (2-8 Wochen):
    Postinfektiöser Husten mit vorübergehender Überempfindlichkeit der Bronchien, Lungen- und Rippenfellentzündungen, Keuchhusten und Infektionen mit Mykoplasmen und Adenoviren.
  • Chronischer Husten (> 8 Wochen):
    Hier kommen eine Vielzahl von ernsten entzündlichen oder strukturellen Erkrankungen der Lunge in Frage. Zudem ist eine Abgrenzung gegen Erkrankungen anderer Organe erforderlich.

Diagnostik bei Immundefekten

Infektionen durch ungewöhnliche Erreger, Lokalisation, Verlauf oder Schwere der Erkrankung sowie die Häufung von Infekten können Hinweise für einen Immundefekt sein. Zudem sollte bei verschiedenen Erkrankungen, wie zum Beispiel granulomatösen Erkrankungen, Autoimmunkrankheiten, chronischen Darmerkrankungen sowie bei wiederkehrendem Fieber und ungewöhnlichen Hauterkrankungen an einen angeborenen Immundefekt gedacht werden. Obwohl es sich um angeborene Erkrankungen handelt wird die Diagnose in der Mehrzahl der Fälle erst im Erwachsenenalter gestellt.

Mittels einer stufenweisen Labordiagnostik kann der Defekt aufgeklärt und gegebenenfalls durch eine molekulargenetische Diagnosesicherung ergänzt werden.

Asthma bei Sport - Belastungsasthma

Asthma bronchiale

Asthma ist eine entzündliche Erkrankung der Atemwege mit Überempfindlichkeit der Bronchialschleimhaut und wechselnder Erhöhung des Atemwegswiderstandes. Diese führt zu Husten, Brustenge, Atemnot und hörbaren Atemgeräuschen, insbesondere bei der Ausatmung. Allergene sind oft die Auslöser, sodass stets eine allergologische Abklärung notwendig ist (-> Allergologie).

Meist ist eine medikamentöse Langzeittherapie erforderlich. Hierzu werden verschiedene entzündungshemmende und bronchienerweiternde Sprays, Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten und Biologika (Anti-IgE oder Anti IL5) eingesetzt. Die Langzeittherapie mit Kortison als Tablette ist damit fast immer zu vermeiden.

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COPD

Eine COPD („chronic obstructive pulmonary disease“) ist eine Erkrankung mit anhaltender, meist voranschreitender Einengung der Atemwege. Das Rauchen ist oft die Ursache und führt zu einer Entzündung der kleinen Atemwege und zur Zerstörung des Lungengewebes (Lungenemphysem). Genetische Faktoren (z. B. Alpha-1-Antitrypsinmangel) können die Empfindlichkeit erhöhen. Die Häufigkeit in der erwachsenen Bevölkerung beträgt 5 bis 10 %.

Die medikamentöse Therapie erfolgt meist mit bronchienerweiternden und entzündungshemmenden Sprays. Bei schweren Verläufen werden Phosphodiesterase-4-Inhibitoren oder Kortison eingesetzt. Besteht ein ausgedehntes Lungenemphysem, kann eine endoskopische oder operative Lungenvolumenreduktion sinnvoll sein.

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Langzeit-Sauerstofftherapie

Bei fortgeschrittenen Lungenerkrankungen kommt es oft zu einer Beeinträchtigung der Sauerstoffaufnahme. Hierdurch wird die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigt und die Lebenserwartung reduziert. Voraussetzung für die Verordnung einer Sauerstofftherapie ist die genaue Analyse der Blutgase. In geeigneten Fällen können dann verschiedene Systeme (Sauerstoffkonzentrator, Flüssigsauerstoff, Sauerstoffdruckflaschen) für den Einsatz zuhause und unterwegs eingesetzt werden.

Sarkoidose

Die Sarkoidose ist eine entzündliche Erkrankung die in erster Linie die Lunge und Lymphknoten befällt. Daneben können auch zahlreiche andere Organe, wie beispielsweise Leber, Haut, Augen, Gehirn und das Herz betroffen sein. Nachdem bildgebende Untersuchungen wie Röntgen, PET (Positronen-Emissions-Tomographie) und MRT das Ausmaß der Erkrankung dargestellt haben, erfolgt die Diagnosesicherung durch Biopsie.

Bei symptomatischem Organbefall sowie dem Befall des Herzens oder des Gehirns wird eine Therapie mit Kortison, Immunsuppressiva oder Biologika erforderlich.

Lungenfunktion

Lungenkrebs

Lungenkrebs ist bei Männern der zweithäufigste und bei Frauen der dritthäufigste bösartige Tumor. Das Rauchen ist der wichtigste Risikofaktor. Etwa 85 % der Todesfälle durch Lungenkrebs sind auf das Rauchen zurückzuführen.

Bei der Diagnosestellung ist die Erkrankung meist fortgeschritten. Neben der Nikotinkarenz spielt daher das frühe Erkennen eine wichtige Rolle. Da die Therapie, je nach Ausdehnung und Tumorart, sehr unterschiedlich ist, wird zunächst eine vollständige Diagnostik inklusive der Biopsie des Tumorgewebes erforderlich. Die Festlegung der Therapie erfolgt dann in einer interdisziplinären Konferenz unter Berücksichtigung aller individuellen Faktoren. Dabei bilden Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie die Säulen der Behandlung. Neben der Bekämpfung der Tumorerkrankung ist vor allem die ärztliche Unterstützung während der Therapie sehr wichtig für die Lebensqualität.

Idiopathische Lungenfibrose

Hierbei handelt es sich um eine chronisch fortschreitende Vernarbung des Bindegewebes der Lunge, welche sich als Husten und Atembeschwerden bei Belastung bemerkbar macht. Nach dem Ausschluss behandelbarer Ursachen erfolgt die Sicherung der Diagnose durch Computertomographie und Biopsie. Medikamente, welche sich gegen die fortschreitende Vernarbung richten, können den Verlauf der Erkrankung beeinflussen. Zudem kann durch eine Langzeit-Sauerstofftherapie die Lebensqualität verbessert werden.