COPD

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist gekennzeichnet durch eine anhaltende und meist zunehmende Verengung der Atemwege.  Diese Verengung resultiert aus einer Entzündung im Bereich der kleinen Atemwege und aus einer Zerstörung von Lungengewebe (Lungenemphysem). Neben genetischen Faktoren und Vorerkrankungen der Lunge spielt das Rauchen und andere inhalative Belastungen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Krankheit.

COPD ist eine häufige Erkrankung und betrifft 5 – 10% der Bevölkerung, wobei Männer und Frauen etwa in gleichem Maße betroffen sind.

Lungenfunktion

Diagnose der COPD

Typische Symptome einer COPD sind chronischer Husten (mit Auswurf), Kurzatmigkeit bei Belastung, Brustenge und pfeifende Atemgeräusche.

Die weitere Abklärung erfolgt insbesondere durch die Lungenfunktionsuntersuchung. Hierbei kann die Verengung der Bronchien festgestellt werden. Bei der großen Lungenfunktionsuntersuchung in der Kabine (Bodypletysmographie) mit Messung des Gasaustausches, kann darüber hinaus noch eine mögliche Überblähung der Lunge und das Ausmaß der Zerstörung von Lungengewebe (Lungenemphysem) festgestellt werden.

Belastungsuntersuchungen, Laboruntersuchungen, Analyse der Blutgase und Röntgenuntersuchungen ergänzen die Diagnostik.

Therapie der COPD

Ziel der Therapie ist eine Verbesserung der Lebensqualität und der Leistungsfähigkeit. Zudem soll der weiteren Verschlechterung  entgegengewirkt werden.

Zur schnellen Linderung bei Atemnot stehen schnell wirksame inhalative Medikamente zur Verfügung (SABA, z.B. Salbutamol). Diese Medikamente haben nur eine kurze Wirkdauer.

Bei der chronischen Erkrankung erfolgt zumeist eine Basistherapie mit lang wirksamen, inhalativen Medikamenten (LABA,LAMA). Die Wirkdauer beträgt hierbei je nach Präparat 12-24 Stunden.

In bestimmten Situationen kann eine Verbesserung mit inhalativem Kortison oder Roflumilast erreicht werden.

Neben der Behandlung mit inhalativen Medikamenten gibt es eine Vielzahl von weiteren Behandlungsmöglichkeiten. Hierzu zählt unter anderem Raucherentwöhnung, Schutzimpfungen, Schulungen, körperliches Training, Lungensport, Sauerstofftherapie, Beatmungstherapie sowie in Einzelfällen die endoskopische Ausschaltung von überblähten Lungenarealen und die Lungentransplantation.

Sauerstofftherapie und Heimbeatmung

Wenn die Aufnahme von Sauerstoff stark eingeschränkt ist, kann eine Sauerstofftherapie erforderlich werden. Zunächst wird hierbei der Sauerstoffgehalt im Blut ermittelt. Bei einem Sauerstoffpartialdruck (PaO2) < 55 mmHg (oder 55-60 mmHg bei bestimmten Situationen) kann durch die Gabe von Sauerstoff eine Verbesserung erreicht werden. Hierzu stehen verschiedene stationäre Geräte für zu Hause sowie mobile Geräte für unterwegs zur Verfügung.

Ist neben der Aufnahme von Sauerstoff auch das Abatmen von Kohlendioxid eingeschränkt kann die Beatmung über eine Maske verbessert werden.

COPD ist eine Systemerkrankung

Insbesondere bei leichter Erkrankung ist die subjektive Beeinträchtigung durch die Verengung der Atemwege gekennzeichnet und kann mit inhalativen Medikamenten gut behandelt werden. Die Mehrzahl der Patienten verstirbt aber nicht an der COPD, sondern an kardiovaskulären Erkrankungen und Lungenkrebs. Auch Osteoporose, Muskelschwäche, Diabetes und psychische Erkrankungen sind mit COPD vergesellschaftet. Es ist daher immer eine gründliche internistische Behandlung des ganzen Menschen erforderlich.